Das ultimative City Glow Balm zum Selbermachen

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Beauty Balms sind die ultimativen Alleskönner unter den Kosmetikprodukten, werden aber immer noch recht kritisch betrachtet, wenn es um die Wahl der richtigen Zutaten zum Selberrühren geht. Denn jede Frau hat ihre ganz eigenen Vorlieben: Ob reichhaltige Creme, leichte Lotion, aufbauendes Serum oder pflegendes Gesichtsöl – beim Thema Gesichtspflege scheinen sich die Geister schnell zu scheiden.

Was aber, wenn man sich ganz einfach, mit wenigen Zutaten, die perfekte Gesichtscreme zu Hause selber machen kann? In meinem Fall, und aus Erfahrung weiß ich – in 99% der Fälle – gibt es keine bessere Gesichtspflege, die alle Hauttypen ins Gleichgewicht bringt und die Haut endlich so strahlen lässt, wie wir uns das wünschen.

Ein weitverbreiteter Irrglaube ist nämlich, dass reichhaltige Inhaltsstoffe, wie wertvolle Öle oder Pflanzenbuttern, die Poren verstopfen und zu Unreinheiten führen. Vielmehr ist das genaue Gegenteil der Fall. Gerade unreine Haut produziert deshalb einen öligen Fettfilm, weil ihr Schutzmantel durch zu aggressive Reinigungsstoffe und mangelnde Pflege zerstört ist.

Wer sich also einmal im Selbstexperiment ans Selberrühren eines Beauty Balms heranwagen möchte, kann mit einfachen Zutaten aus der Apotheke einen Selbstversuch starten, mit dem erstaunlichen Ergebnis, dass die Haut zu ihrer ursprünglichen Strahlkraft zurückfinden wird. Versprochen!

Mangobutter

Das Öl aus dem Mangokern hat in Indien eine uralte Tradition, daher auch der lateinische Name Magnifera Indica. Gerade bei Mangobutter ist es wichtig, wenn möglich auf native Qualität zu achten, damit die Fettsäuren erhalten bleiben. Mangobutter ist besonders reizfrei, rückfettend und feuchtigkeitsspendend. Sie eignet sich besonders für die Pflege der sehr empfindlichen Haut.

 

Sheabutter

Wird aus den Nüssen des Sheabaumes gewonnen. Der Baum wächst entlang der Sahelzone, seine Früchte werden traditionell in der Sonne getrocknet und mit Wasser zu einem Brei verarbeitet, dabei setzt sich das Sheafett ab und kann abgeschöpft werden. Sheabutter wird noch immer zu einem Großteil von Hand gewonnen. Der Geruch ist mild bis neutral. Sheabutter reguliert den Feuchtigkeitsgehalt der Haut und wirkt rückfettend, beruhigend und glättend. Die Butter eignet sich für trockene, neurodermitische und beanspruchte Haut und wirkt als cremiger Konsistenzgeber. Je naturbelassener die Sheabutter gewonnen wurde, umso kürzer ist die Haltbarkeit. Sie kann als Alternative zu Lanolin verwendet werden, wer es lieber vegan möchte. Und Sheabutter ist die Basis für die beste Body Butter der Welt.

 

Lanolin

Lanolin ist eines der bewährtesten und ältesten Hautpflegemittel. Trotzdem mag es befremdlich wirken, das Fett aus der Schafwolle für Kosmetikprodukte zu verwenden. Als Alternative eignet sich Sheabutter. Allerdings gibt es nur sehr wenige Stoffe, die in ihrer Pflegewirksamkeit das Lanolin übertreffen können. Lanolin wird nach der Schafschur bei der ersten Wollwäsche gewonnen, also ohne den Schafen Leid zuzufügen. Die Wirkung auf die menschliche Haut ist wie gesagt unübertroffen: Lanolin weicht Furchen und Risse in der Haut auf. Bei regelmäßiger Anwendung werden durch die natürliche Befeuchtung Falten flacher und weiter. Geforscht wird derzeit gerade an der erstaunlichen Eigenschaft von Lanolin Feuchtigkeit von außen in die Haut zu transportieren.

 

Wildrosenöl

Auch bekannt als Hagebuttenkernöl oder englisch Rosehip Oil, duftet zwar nicht nach Rosenblüten, ist dafür aber umso pflegender für die Haut. Frische Hagebutten sind besonders Vitamin-C reich, leider geht das Vitamin aber im Öl verloren. Dafür besitzt Wildrosenöl einen hohen Gehalt an Alpha-Linolensäure, das sonst nur in Holundersamen- und Sanddornkernöl in ähnlicher Konzentration vorkommt. Alpha-Linolensäure gehört zur Gruppe der Omega-3-Fettsäuren, also zu den essentiellen Nährstoffen für den menschlichen Körper, die nicht selbst gebildet, sondern über die Nahrung aufgenommen werden. Wildrosenöl wirkt zellerneuernd, glättet feine Linien, hellt Pigmentflecken auf, wirkt entzündungshemmend und reguliert die Talgproduktion bei Unreinheiten. Allerdings kann es bei zu hoher Konzentration die Haut austrocknen, deshalb sollte der Anteil von Wildrosenöl in selbstgemachter Kosmetik bei 10% liegen.

 

Jojobaöl

Jojobaöl ist eigentlich kein Öl, sondern ein Wachs. Die Pflanze ist ein immergrüner und höchst widerstandsfähiger Wüstenstrauch. Die Wachsschicht mit der der Strauch seine Blätter überzieht, schützt ihn vor dem Austrocknen. Das Öl wird aus den Früchten des Strauches gewonnen. Da Jojobaöl zu den Wachsen zählt, hält es extremer Hitze stand, bei Kälte erstarrt es und bei Raumtemperatur wird es flüssig ohne, dass die Qualität darunter leidet. Die Haltbarkeit liegt außerdem bei 20 Jahren! Es hinterlässt keinen Fettglanz auf der Haut, zieht schnell ein und wird vor allem von fettigen und Mischhauttypen sehr geschätzt. Durch seine gute Verträglichkeit eignet es sich auch für sehr empfindliche Haut. Außerdem reguliert es den Feuchtigkeits- und Fetthaushalt: Neigt man zu Unreinheiten, bringt Jojobaöl die Haut in Balance und signalisiert, dass kein Hautfett mehr produziert werden muss. Bei sehr trockener Haut sollte Jojobaöl mit einem anderen pflegenden Öl gemischt werden. Und es eignet sich gut als After-Sun-Pflege.

 

Vitamin E-Öl

Auch Tocopherol genannt, steckt in vielen pflanzlichen Ölen. In der Kosmetik wird Vitamin E als natürliches Konservierungsmittel verwendet. Ein kleiner Tropfen in jede Creme macht selbstgemachte Kosmetik länger haltbar. Ob es darüber hinaus auch noch ein natürliches Antixodidans für die Haut ist, wird derzeit untersucht. So soll Vitamin E den Kollagengehalt der Haut erhöhen, straffend und zellerneuernd wirken und auch vor UV-Strahlen schützen. Ich verwende es in kleinen Mengen um die Haltbarkeit zu erhöhen und wie heißt es so schön: hilft’s nix, schadet’s nix ; ) Das heißt, alle Rezepte können ruhig auch ohne Vitamin E-Öl angerührt werden.

Beauty Balm zum Selbermachen

Zutaten

40 g Mangobutter

40 g Lanolin

20 g Wildrosenöl

20 g Jojobaöl

1 Tropfen Vitamin E-Öl

1 Messerspitze Jasminwachs (für die Konsistenz)

 

Man benötigt: Einen Topf und einen hitzebeständigen Einsatz und eine saubere Cremedose (am besten mit einem Spritzer Wodka desinfiziert)

 

Zubereitung

Wasser im Topf aufkochen, vom Herd nehmen und hitzebeständigen Einsatz hinein geben. Zunächst das Wachs schmelzen, dann Mangobutter und Lanolin zugegeben. Die Mangobutter sollte nicht über 40°C erhitzt werden, sonst beginnt sie klumpen. Wenn alles geschmolzen ist, den Einsatz aus dem Wasserbad nehmen und die Öle einrühren. In einen sauberen Behälter geben und ca. 1 Stunde im Kühlschrank erkalten lassen.

 

Anwendung

Morgens und abends auf das gereinigte Gesicht auftragen und gut einmassieren.

4 Antworten

  1. Julie
    | Antworten

    Hallo!
    Herrliches Rezept!
    Ich denke, das ist auch super für trockene und rissige Füße!
    Oder gibt es da noch eine effektivere Rezeptur?

    • urbanfreemind
      | Antworten

      Liebe Julie – klar, das City Glow Balm eignet sich eigentlich für alle Lebenslagen und Körperregionen : ) Aber für die Füße könntest du auch das Detox Fußbalsam mit Grapefruitkernöl probieren: http://www.urbanfreemind.com/detox-fussbalsam/

      Viel Spaß!

  2. Suzanne
    | Antworten

    Ich hab noch Aloeveraöl und Rizinusöl plus etwas Kaolin reingemacht und es wurde ein Wunderbalsam danke fürs Rezept

    • urbanfreemind
      | Antworten

      Wow, das muss ich auch mal ausprobieren und danke für den Tipp 🙂

      Liebe Grüße, Margarita

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