Big Sur – Großes Land des Südens

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Unterwegs nach Big Sur, entlang des legendären Pacific Coast Highways, taucht man ein in eine Welt, die von Zeit und Raum verschont geblieben ist. Und die in ewigen Nebel gehüllt zu sein scheint.

Irgendwo hinter dem Nebel, rund 300 Meilen nördlich von Los Angeles befindet sich Big Sur, das geheimnisvolle und inspirierende Hideaway von Ernest Hemingway und Jack Kerouac.

Amtlich gesehen, handelt es sich bei Big Sur nicht um einen Verwaltungsbezirk, sondern um eine Region, deren Bezeichnung noch aus Zeiten der ersten spanischen Entdecker herrührt.

Als „el país grande del sur“ – "das große Land des Südens" – wurde das unerschlossene Gebiet südlich der einstigen Hauptstadt Monterrey ursprünglich bezeichnet.

Kein Weg führte bis in die 1930er Jahre nach Big Sur und bis heute finden sich hier kaum nennenswerte Ortschaften, geschweige denn zahlreiche Versorgungsmöglichkeiten oder Tankstellen.

Erst der New Deal unter Präsident Franklin D. Roosevelt brachte die erste asphaltierte Straße in die schroffe und unwirtliche Gegend.

Von Anfang an war die touristische Erschließung das Ziel des Mammutbauvorhabens, dessen bekannteste Sehenswürdigkeit die weithin sichtbare Bixby Bridge ist.

Die zahlreichen Aussichtspunkte entlang des Küstenhighways, die spektakuläre Fotomotive liefern, sind nicht zuletzt auch Schauplatz einiger bis heute ungeklärter Todesfälle in den USA ... Also auch ein beliebter Ort, um unliebsame Familienmitglieder loszuwerden.

So wie Amerika eben leibt und lebt: Spektakulär und auch immer ein wenig schaurig.

Die imposante Bixby Bridge aus Zeiten der Great Depression sollte Touristen sicher nach Big Sur bringen.

Im dichten Wald von Big Sur möchte man meinen, man wäre in unberührter Wildnis. In Wahrheit befinden sich hier jedoch einige der ausgefallensten und eindrucksvollsten Häuser Kaliforniens.

Nur eben diese Bauvorschrift aus den 1960er Jahren besagt, dass ein Haus vom Pacific Coast Highway aus nicht gesehen werden darf. Die perfekte Illusion und der ideale Ort für diejenigen, die es sich leisten können, fernab der Zivilisation zu leben.

Da kann es schon sein, dass sich unter den Bürgermeistern dieser Region Namen wie Clint Eastwood finden.

Einst waren die Santa-Lucia Mountains dicht mit Redwoods bewaldet. Heute finden sich nur noch im Salmon Creek die letzten Mammutbäume an der Küste und  bilden die größte Ausnahme in der sparsamen Landschaft.

Urwüchsig haben sie sich im Herzen von Big Sur erhalten. Und wenn man von Los Angeles aus Richtung San Francisco fährt, trifft man hier auf die ersten dieser Art. Manche von ihnen können eine Höhe von bis zu 100 Metern erreichen.

Endlose Weite in Lucia. Hier findet man ein Restaurant mit kleinem Shop und Übernachtungsmöglichkeit, aber keine Tankstelle.

Der Julia Pfeiffer Burns State Park. Seltenes Naturschauspiel ist der McWay Cove Wasserfall, der direkt in den Pazifik mündet.

Im Winter kann man vor der Küste von Big Sur Grauwale beobachten.

Das Point-Sur Lighthouse: Vor seiner Eröffnung im Jahr 1889 starben hier hunderte Schiffsbrüchige auf ihrem Weg in die kalifornischen Goldminen. Der Leuchtturm war bis zum Jahr 2015 in Betrieb.

2 Antworten

  1. Karin
    | Antworten

    Wunderschöner Beitrag über ein Land vieler Träume, eine Empfehlung zum Nachlesen wäre der größtenteils autobiographische Roman „big sur“ von Henry Miller

    • Margarita
      | Antworten

      Vielen Dank für die Empfehlung! Und wie Henry Miller in „Big Sur and the Oranges of Hieronymus Bosch“ schreibt: „This is the face of the earth as the Creator intended it to look.“

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